Inle See
Der Inle See ist neben dem Gebiet von Bagan das
Haupttouristenziel des Landes. 2015 besuchten insgesamt etwa 300.000 Gäste
Myanmar, das ist objektiv gesehen wenig, subjektiv hat man allerdings das
Gefühl, dass davon mindestens 100.000 Besucher sich allein am und auf dem
Inle See aufhalten. Leider auch mit den Erscheinungen, die ein
Massentourismus, auch wenn er hier noch überschaubar ist, so mit sich
bringt, in erster Linie in Form von durchaus fordernden, wenn nicht sogar
nervenden Kleinhändler, die den üblichen Touristenramsch loswerden wollen
(Bilder 4 & 5).
Früher lebten in ein paar Dörfern eine überschaubare Anzahl von Familien,
heute geht die Bewohnerzahl in die Zehntausende und ein guter Teil davon
lebt nicht mehr von Landwirtschaft und Fischzucht (Bild 1), sondern eben vom
Tourismus.
Weit über das Land hinaus bekannt geworden ist der See durch eine
Einbeintechnik, die den Fischern erlaubte, nur mit einem Bein das
Ruderpaddel zu bedienen (Bild 2), damit die Hände frei für das Hantieren mit
Reuse oder Netz waren. Doch auch hier ändern sich die Zeiten, die meisten
Fischer verwenden nun schwenkbare Motoren für ihre Boote, so dass die
Technik vielleicht bald nur mehr als Touristenattraktion erhalten bleibt.
Auch ansonsten ist die Idylle vorbei, hunderte, wenn nicht tausende
Langboote mit extrem lautem chinesischen Motor knattern über den See, und
wenn in einem Dorf Markttag ist, haben die Touristenboote Schwierigkeiten,
einen "Parkplatz" zu finden (Bild 3).
Natürlich kann man sich auch als Individualtourist ein Boot mit Steuermann
anmieten (für den Nahbereich ca. 30 $, für die über Kanäle erreichbaren
weiteren Seengebiete 50 - 60 $). Er bringt einen dann überall dahin, wo sich
die anderen Touristen schon tummeln. Aber der Inle See bietet halt
auch eine Unzahl von unterschiedlichen eindruckvollen Sehenswürdigkeiten,
angefangen von den lebendigen Märkten, den schwimmen Gärten mitten auf dem
Wasser, den Pagoden (Bilder 6 -9) und einer Vielzahl von Handwerksbetrieben.
Gerne werden hier all die alten Techniken gezeigt (z. B. Bild 10), wobei man
allerdings erwartet, dass dann im "Showroom" auch kräftig eingekauft wird.
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