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Peru - Bolivien - Argentinien- Brasilien

 


letztes Update: 14.05.2018

 

TAG 01

SO 08.04.2018

Los geht es zu einer spannenden, abwechslungsreichen und sicher beeindruckenden Tour, vor der aber notgedrungener Weise eine lange und mühsame Anreise steht. Leider bietet Berge & Meer seine Reisen vorwiegend nur von Frankfurt aus an und wenn man weiß, dass insgesamt 15 Flugstunden bis zum Startpunkt in Lima vor einem liegen, ist man nicht unbedingt erpicht darauf, vorher auch noch stundenlang Zug zu fahren.

Wie wäre es denn, liebes Reisebüro, wenn man nach individueller Anreise die Reisegruppe erst am Zwischenstopp Madrid komplettiert hätte?

Die Boeing der Fluggesellschaft Latam hebt pünktlich in Frankfurt ab und erreicht 2 ½ Stunden später Madrid. Hier haben wir dann die gleich lange Zeit zur Verfügung, um die Beine zu vertreten und zu raten, wer denn von den Wartenden zu unserer Gruppe gehören könnte.

TAG 02

MO 09.04.2018

Inzwischen ist bereits der nächste Tag angesprochen und wiederum sehr pünktlich startet unser Flugzeug in die Nacht Richtung Lima. Der Flug ist ausgebucht, und wer gehofft hatte, ein paar freie Sitze für eine etwas gemütlichere Nachtruhe zu ergattern, wird leider enttäuscht.

Nachdem ein Abendessen kurz vor 02.00 Uhr Ortszeit nicht jedermanns Geschmack ist, setzt alsbald eine allgemeine Nachtruhe ein.

12 ½ Stunden sollte der Flug dauern, doch der Kapitän hat wohl kräftig Gas gegeben oder Rückenwind genutzt und so landen wir bereits 40 Minuten früher als geplant.

Erfreulicher Weise haben auch alle Koffer den Flugzeugwechsel geschafft und nach Pass- und Zollkontrolle etabliert sich nun endlich unsere Reisegruppe, die vorerst aus 11 Personen besteht. Nun geht es vom modernen Flughafen Richtung Hotel. Doch bereits zu dieser frühen Morgenstunde sind die Straßen verstopft und wir kommen nur langsam weiter.

Generell bildet das permanente Verkehrschaos ein Hauptproblem der Stadt, da der gesamte ÖPNV nur mit Bussen oder Taxis bewältigt wird, es aber keine umweltfreundlichen Massenverkehrsmittel wie U-Bahn o. Ä. gibt. Inzwischen (2018) sind aber 6 Linien zumindest in Planung

Wir passieren zuerst wenig ansprechende Viertel, wobei der aufsteigende Küstennebel die Stimmung noch zusätzlich drückt. Unsere nette und sprachlich hervorragend ausgebildete Reiseleiterin erklärt uns eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, die wir beachten sollen, das ist sicher wichtig und gut gemeint, aber eigentlich will man ja den Urlaub unvoreingenommen beginnen.

Lima ist die Hauptstadt von Peru und die größte des Landes. Aktuell leben knapp 10 Mio. Einwohner hier.
Am 18. Januar 1535 erfolgte die Gründung des Ortes durch den spanischen Eroberer Francisco Pizzarro auf dem Gebiet einer Eingeborenensiedlung am Fluss Rimac. Gründe für die Ortswahl waren das nahe Meer, das fruchtbare Flusstal und ein leichter Zugang zu den Anden.
Im Laufe der Zeit wurde Lima zum Zentrum der Unterdrückung der indigenen Bevölkerung durch die spanische Besatzung, wobei die katholische Kirche eine wesentliche, fragwürdige Rolle spielte.
Am 28. Juli 1821 wurde hier durch den Rebellenführer San Martin die endgültige Unabhängigkeit Perus von Spanien ausgerufen.
Das heutige Stadtzentrum befindet sich gut 15 km vom Meer entfernt am Ufer des Rio Rimac.
Die Altstadt von Lima ist schachbrettartig aufgebaut und aufgrund der eindrucksvollen Kolonialbauten zählt sie seit 1991 zum Weltkulturerbe.

Unser Hotel liegt in Miraflores, einem der über 40 Stadtteile von Lima. Es gilt als eines der wohlhabenden und weitgehend sicheren Viertel der Landeshauptstadt. Natürlich sind unsere Zimmer noch nicht fertig und so genießen wir erst ein zweites Frühstück, was einem bei der voran gegangenen eher mageren Kost im Flugzeug nicht schwer fällt.

Um 9.00 brechen wir auf zur Stadtbesichtigung. Es geht durch das vornehme Viertel San Isidro, in dem ein bemerkenswerter riesiger Olivenhain liegt, was für eine Großstadt wohl sehr ungewöhnlich ist.

Erster Zwischenstopp ist an der Huaca Pucela, einer ehemaligen Tempelanlage aus der Inka-Zeit, wo sicher Milliarden von Ziegeln zu einer mehrere ha großen Anlage geformt wurden (Bild 2).

Nächstes Ziel ist die Kirche San Francisco mit dem angeschlossenen Kloster. Hier beeindrucken in den Kellergewölben die abertausenden von Gebeinen, die in Mustern ausgelegt sind (Bilder 3 & 4).

Zu Fuß geht es weiter über den Plaza de Armas zum Plaza Mayor, dem Zentrum von Lima, wo der gewaltige Regierungssitz und weitere prächtige Bauwerke den eindrucksvollen Platz bestimmen. Zufälligerweise erreichen wir ihn gerade zur Wachablösung, eine Kapelle spielt auf, doch wer eine strengmilitärische Zeremonie erwartet, hat ist angenehm überrascht und folgt dem Potpourri schmissiger Weisen (Bilder 5 - 8).

Den Abschluss unsere kleinen Stadtbesichtigung bietet ein Besuch am „Liebespark“, wo ein überdimensioniertes sich küssendes Paar aus Beton zu besichtigen ist und man die Aussicht auf die Pazifikküste genießen kann, wo sich bei 14 ° Wassertemperatur die Surfer ein Stelldichein geben, wobei zu beachten ist, dass wegen der schlechten Wasserqualität vielfach ein Badeverbot herrscht (Bild 9).

Den Abend eines langen, langen Tages beschließt man in einem der zahlreichen guten Restaurants im Viertel und kann vielleicht mit den kulinarischen einheimischen Köstlichkeiten erste Bekanntschaft machen (Bild 10).

 

TAG 03

DI 10.04.2018

Der Tag beginnt mit frühem Aufstehen, doch das kommt wegen des 7-stündigen Zeitunterschiedes, der erst noch  verarbeitet werden muss, manchem sogar entgegen. Durch den einsetzenden Berufsverkehr geht es zurück zum Flughafen und unsere sympathische Reiseleiterin führt uns an allen Schlangen vorbei direkt zum Einchecken.
Wenige Minuten nach dem Start erkennt man, in welcher ariden Umgebung die Hauptstadt liegt und wir verstehen den Spruch unserer Reiseleiterin, dass es in Lima niemals regnet.

Von den sich bald unter uns auftürmenden Gebirgsmassen sieht man wegen einer dichten Wolkendecke leider wenig.

Ziel ist ja Puerto Maldonado, doch zuerst ist eine (unerwartete) Zwischenlandung in Cusco notwendig. Die sorgt bei manchem erstmal für gewaltigen Nervenkitzel, denn die kurze Landebahn in dem engen Talkessel muss gekonnt getroffen werden. Dazu folgt das Flugzeug einer Hügelkette, bis es einen Einschnitt findet, in dem es mittels einer rasanten Linkskurve steil zur Landepiste zieht.

Die Stadt ist erst in einigen Tagen auf unserem Besichtigungsprogramm, also warten wir im Flieger, bis dieser - nun mit etlicher Verspätung – wieder abhebt. Nochmals geht es über die Anden, bis sich die gewaltigen Urwaldflächen des Amazonas-Gebietes zeigen. Verschiedene tiefbraune Flüsse schlängeln sich durch das Dickicht, es sind allerdings auch viele tote Flussläufe erkennbar und wir erfahren später, dass es sich um die Folgen illegalen Goldabbaus handelt (Bild 4).

Der Provinzflughafen von Puerto Maldonado nennt sich zwar “International”, doch das ist leicht übertrieben. Wir lernen unseren nächsten Reiseführer kennen und gleich gibt es das erste Problem, zu dem dieser allerdings gar nichts kann.

Laut örtlicher Agentur sollen wir einen Großteil unserer Koffer nämlich in der Stadt lassen und mehr oder weniger nur mit Handgepäck zu unserer Lodge am Rio Madre de Dios fahren. Das dazu notwendige Langboot sei nämlich nicht für den Transport solcher Koffermengen eingerichtet. Darüber waren wir allerdings in keiner Weise vorher vom Veranstalter informiert worden und ein Umpacken unter großen Zeitdruck - und auf nacktem Betonboden - halten wir für nicht zumutbar. Außerdem erwarten uns fast vier Tage in tropischem Klima, wo man sich vielleicht dreimal täglich umziehen muss, und da reicht wohl kaum die Minimalausrüstung.

Nach längerer Diskussion können wir endlich erreichen, dass die Koffer in einem zweiten Boot (vorerst mal auf unsere eigenen Kosten) nachgeschickt werden.

Drei Anmerkungen dazu:

  • Tage später werden wir bei einem der Ausflüge in einem doppelt so großen Boot mitgenommen, welches also uns alle und unsere ganzen Koffer hätte leicht transportieren können. Auf die Frage, warum man nicht dieses Schiff für die An- und Abreise genommen hat, erhalten wir die tröstliche Antwort, dieses Boot sei nicht verkehrssicher. So so. Ob das der Grund ist, warum wir während dieser Fahrt ausnahmsweise keine Schwimmwesten anlegen müssen?

  • Nach Beendigung des Vorprogramms wird sich herausstellen, dass ein trotzdem in der Agentur zurückgebliebenes Gepäckstück "in der sicheren Verwahrung" durchwühlt und Wertgegenstände gestohlen wurden. Dies zeigt aber erst recht, dass die geplante Vorgehensweise inakzeptabel ist.

  • Der Vorgang wurde nach Reiseende beim Veranstalter beanstandet. Unsere Auslagen in Höhe von 300 SOL wurden daraufhin ohne Diskussion, unkompliziert und zeitnah übernommen.

Derweil erwartet uns eine völlig neue Klimasituation, wir befinden uns nämlich jetzt im nur 200 m hohen Amazonastiefland und kämpfen mit 30 ° C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 %.

Unsere Lodgeanlage liegt gut 30 Bootsminuten flussabwärts und entpuppt sich als wahres Paradies. Die einfachen schilfgedeckten Holzhäuschen liegen in einem tropischen Garten, neben der üppigen Vegetation können wir farbenprächtige Papageien und dachsgroße Verwandte der Meerschweine bewundern. Es gibt zwar nirgendwo Klimaanlagen, aber dafür einen schönen Pool. Strom gibt es nur zweimal am Tage, gut, dass die meisten sicherheitshalber Taschenlampen dabei haben, denn die Nacht ist rabenschwarz.

Nach Einbruch der Dunkelheit folgt der erste Ausflug mit dem Boot. Langsam gleiten wir über den Fluss, während unsere Führer mit einem starken Spotlight die Ufer nach Kaimanen absuchen, und tatsächlich können wir zwei Tiere beobachten. Noch mehr Aufmerksamkeit erweckt allerdings ein Faultier, das in schwindelnder Höhe an einem langen Ast kopfüber hängt.

 

TAG 04

MI 11.04.2018

Eine anstrenge Vormittagstour erwartet uns. Dazu geht es bereits um 05.00 los, aber das ist wegen der zu erwartenden Mittagshitze notwendig. Nach einer kurzen Bootsfahrt flussabwärts erreichen wir die Zugangsstelle zum Nationalpark. Von hier führt ein etwa 3,5 km langer Trampelpfad durch den Regenwald zum Sandovalsee. Das hört sich machbar an, entwickelt sich aber dann zu einem 2-stündigen Kampf mit knöcheltiefen Schlamm, weil es vorher ausgiebig geregnet hat. Wir sind zwar alle mit wadenhohen Gummistiefeln ausgerüstet, was die Sache aber nicht weniger mühsam macht.

Der Amazonasregenwald zählt zu den artenreichsten Gebieten der Erde, trotzdem müssen wir erfahren, wie schwierig es ist, diesen Reichtum an Fauna und Flora zu Gesicht zu bekommen. Nur die geschulten Augen unserer bewundernswert fachkundigen Führer ermöglichen es, verschiedene Vogel- und Affenarten in dem Baumdickicht ausfindig zu machen.

Am Ende des grausamen Weges (über den im Übrigen auch die ganze Versorgung der folgenden Lodges erfolgt, man kann sich die Mühsal vorstellen) erreichen wir den See und besteigen unsere Kanus.
Der Sandovalsee war nicht immer ein See, sondern bildete früher eine Flussschleife des Rio Madre de Dios, bis sich dieser einen neuen Weg suchte und den See als toten Arm zurückließ.

Inzwischen knallt die Sonne unbarmherzig auf die Seeoberfläche, während wir langsam am Ufer entlang gleiten und nach weiteren Tieren suchen. Wir haben besonderes Glück, denn wir können eine Familie der sehr seltenen Otter beobachten (Bild 7)

Nach einer verspäteten Frühstückspause geht es zurück über den Matschweg und wie es der Zufall so will, kurz, bevor wir den Fluss wieder erreichen, tobt über uns eine ganze Heerschar von Kapuziner- und Totenkopfäffchen.

Mittagessen in der Lodge.

Nachmittags geht es, diesmal zu Fuß, zur nächsten Erkundung. Diesmal liegt das besondere Interesse auf den verschiedenen Baumarten. Darunter gibt es echte Exoten, z. B. eine Art, die tatsächlich ihren Standort wechseln kann, wenn auch nur für ein paar Dezimeter.

 

 

TAG 05

DO 12.04.2018

Das frühe Aufstehen sind wir inzwischen gewohnt und so trifft sich unsere lobenswert pünktliche Gruppe um 05.40 zur heutigen Frühwanderung. Nach 20 Minuten erreichen wir die Schleife eines kleinen Baches und können von einem Unterstand aus beobachten, wie eine Hundertschaft von Sittichen, einer Unterart der Papageien, ihr morgendliches Spektakel aufführt. Ziel sind die ausgewaschenen Lehmwände, in die die Vögel hineinpicken, weil der Lehm als Entgiftung dient für die Folgen einer manchmal unsachgemäßen Ernährung.

Zurück zur Lodge und Frühstück.

Um 10.00 geht es wieder los, das Boot bringt uns ein Stück flussaufwärts zu einer Farm. Diese wirkt sehr ärmlich, entspricht aber wohl dem üblichen örtlichen Standard. In der sie umgebenden Plantage erfahren wir alles über den Reichtum des Früchteangebotes, ein paar exotische haben es natürlich inzwischen auch bis Europa geschafft, andere, wie z. B. die Lima-Frucht, sind völlig neu für uns.

Dann geht es auf die andere Flussseite zu dem Grundstück einer Indiofamilie. Hier sollen wir einen kleinen Einblick in die Lebensweise einer indigenen Familie bekommen. Wir treffen auf eine mehrköpfige Familie, deren Oberhaupt uns durch das Auftragen eines Gesichtsmusters begrüßt.
Der Besuch ist ein verständliches Angebot des Veranstalters und entspricht sicher auch dem Wunsch der meisten Gäste, aber es bleibt immer ein Rest von Unsicherheit, inwieweit diese Präsentationen einen Hauch von Zirkus beinhalten. Wir dürfen das Bogenschießen ausprobieren und lernen die Technik des Handspinnens und des Feuermachens kennen. Hauptaugenmerk erfährt aber ein Hund, an dessen Hals sich ein Affenbaby festgeklammert hat, vermutlich dient er als Mutterersatz, weil die eigene verloren gegangen ist.

Spätes Mittagessen, der Rest des Tages dient zur unserer Erholung und die haben wir uns reichlich verdient.

 

 

TAG 06

FR 13.04.2018

Inzwischen hat das Wetter umgeschlagen, der Himmel ist bewölkt und ab und zu gehen heftige Regengüsse nieder. Da sind wir heilfroh, dass wir unsere Matschwanderung vorgestern wenigstes bei schönem Wetter durchstanden haben.

Um 10.00 Uhr, also für uns fast schon ungewöhnlich spät, geht es los, denn unsere Tage im Regenwald sind nun zu Ende. Das Boot bringt uns nach Puerto Maldonado zurück.

Der Ort mit heute über 50.000 Einwohnern wurde nach dem Expeditionsleiter Faustino Maldonado benannt, der 1860 eine Erkundungstour in das Amazonastiefland leitete.

Ursprünglich diente der Kautschuk als Hauptwirtschaftszweig, doch heute sind die Holzgewinnung, der Handel mit Nüssen und die Goldförderung die wesentlichen Säulen. Wobei bei letzterem leider auch extrem umweltschädliche Methoden (mit Quecksilbereinsatz) verwendet werden, die nicht nur die Umwelt verseuchen, sondern auch im krassen Widerspruch zu den Bemühungen stehen, den Ökotourismus zur wichtigen Einnahmequelle zu machen.
Die Stadt liegt nämlich im Tropenwald am Rio Madre de Dios, einem Amazonas-Zufluss. In der Nähe befinden sich drei Nationalparks, in denen sich noch weitgehend unberührte Urwälder des Regenwaldes finden lassen. Die für die Touristen erschlossenen Übernachtungsplätze sind deshalb nur mit dem Boot erreichbar.

Das Städtchen selber verdient keinen Schönheitspreis (Bilder 1 & 2) und es gibt wohl auch keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten, außer vielleicht dem Markt, den wir erkunden wollen. Hier hätten wir aber gerne deutlich mehr Zeit gehabt, denn der sehr kurze Besuch erfolgt mehr oder weniger im Laufschritt, was bei früherer Abreise von der Lodge nicht nötig geworden wäre (Bilder 4 - 7).

Weiter zum Flughafen, Verabschiedung von unseren netten und - wie erwähnt  -ausgesprochen kompetenten Reiseführern.

Nun hat auch noch das Flugzeug fast eine Stunde Verspätung, also alles eine Zeit, die besser genutzt hätte werden können.

Die Flugzeit bis Cusco beträgt weniger als eine Stunde. Vom Flugzeug aus hat man während des Landeanflugs den Eindruck, dass die ganze Stadt ausschließlich aus unfertigen Rohbauten besteht. Der Ort liegt über 3000 m höher als unsere letzte Unterkunft und manche Reisende machen sich Sorgen, wie sie die Höhe vertragen werden. Zur allgemeinen Überraschung liegen bereits am Flughafen und dann im Hotel kostenlose Coca-Blätter aus. Man sollte aber wissen, dass nur in Peru und Bolivien Coca-Blätter frei verfügbar sind, in allen anderen Ländern gelten sie als Drogen, Vorsicht also bei den folgenden Grenzübertritten!

Auch die Fahrt Richtung Zentrum ändert vorerst nichts an dem wenig überzeugenden Eindruck. Unser Hotel liegt am Rande der Innenstadt, die dortigen Sehenswürdigkeiten sind also fußläufig zu erreichen. Da es für den Tag kein Programm mehr gibt, nutzen wir individuell die Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen. Je näher wir uns der Plaza de Armas, dem Hauptplatz der Stadt, nähern, desto mehr müssen wir unseren ersten Eindruck revidieren. Und am Platz angekommen, sind wir fast überwältigt von dem grandiosen Eindruck, den das Ensemble bietet. Verschiedene Musikkapellen haben sich eingefunden und „läuten“ sozusagen das Wochenende ein.

 

TAG 07

SA 14.04.2018

Auch den Vormittag haben wir noch frei, weil wir auf den Rest unserer Reisegruppe warten müssen, die das Vorprogramm im Amazonas-Tiefland nicht gebucht hatten. Wir haben also ein weiteres Mal Gelegenheit, die wunderbare Stadt individuell zu erkunden.

Die Stadt liegt in 3400 m Höhe im Zentrum des Andenhochlandes, hat etwa 350.000 Einwohner und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Geschichtliche Bedeutung erlangt Cusco als ehemalige Hauptstadt des Inka-Reiches. Das genaue Gründungsdatum ist jedoch nicht bekannt, die Schätzungen umfassen einen ungewöhnlich großen Zeitraum zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert.
Unstrittig dagegen ist ihr Ende als Inkametropole, nachdem der spanische
Konquistador Francisco Pizarro González am 15. November 1533 die Stadt erreichte und sie kampflos übernahm, da der Herrscher floh und die Bevölkerung keinen Widerstand leistete. Deshalb wurde die Stadt auch zuerst nicht zerstört, sondern „nur“ von den Spaniern geplündert. Unmengen von Gold und Silber wurden abtransportiert und eingeschmolzen ins Mutterland verschifft.
Doch später wurden auch Paläste und Tempel abgerissen, um Baumaterial für andere Projekte zu gewinnen.

1572 wurde der letzte Inkaherrscher demonstrativ öffentlich enthauptet, um die indigene Bevölkerung endgültig zu demoralisieren.

Im Jahr 1650 ist Cusco durch ein Erdbeben zerstört worden, doch die noch von den Inkas errichteten äußerst stabilen Grundmauern blieben weitgehend unbeschädigt.

Während sich in Lima bereits die Loslösung des Landes von Spanien abzeichnete, wurde Cusco 1820 Hauptstadt des letzten spanischen Herrschers.
Nach der vollständigen Unabhängigkeit verlor die Stadt schnell an Bedeutung, so dass sich in den folgenden 50 Jahren die Einwohnerzahl auf weniger als 20.000 halbierte.

Erst als im Jahr 1911, also ungewöhnlich spät, die etwa 100 km entfernte Ruinenstadt Machu Picchu entdeckt wurde, erfuhr Cusco einen enormen Bedeutungszuwachs und im Zuge der Wiederentdeckung der indianischen Vergangenheit bildet die Stadt heute das wichtigste Touristenzentrum des Landes.

Ein weiteres Erdbeben im Jahr 1950 zerstörte wiederum einen Großteil der Bebauung.
Aufgrund der zahllosen trotzdem erhaltenen Baudenkmäler der Inkas und Spanier wurde Cusco 1983 zum Weltkulturerbe ernannt.

Als Sehenswürdigkeiten bieten sich neben verschiedenen Museen eine große Zahl bedeutender Kirchen an (Kathedrale, Jesuitenkirche, La Merced, San Blas, San Sebastian, Santo Domingo). Hauptaugenmerk der Touristen bilden aber sicher die Überreste der Inkakultur, die in den Gassen Callejón de Siete Culebras („7 Schlangen“) und Calle Hatunrumiyoc („mit dem großen Stein“, siehe Bilder 9 & 10) sowie im Sonnenheiligtum Coricancha zu besichtigen sind.
Weitere bedeutende Stätten befinden sich in der näheren und weiteren Umgebung, von dene
n Machu Picchu die berühmteste und am meisten besuchte Sehenswürdigkeit Perus ist.

Um 14.00 sind wir vollzählig, also 17 Reiseteilnehmer, und unser neuer Reiseführer holt uns vom Hotel ab. Dieses liegt am Schnittpunkt der Av. Sol und der Av. Tulumayo und wir erfahren, dass diese beiden Straßen erst ab den 30-er Jahren des lt. Jh. existieren, weil vorher hier zwei Bachläufe waren, die zugeschüttet wurden. Das durch die beiden Wasserläufe gebildete Dreieck war zur Inkazeit insofern von Bedeutung, weil sich nur auf dieser Fläche die damalige Oberschicht ansiedeln durfte. 600 m die Av. Sol hinauf erblickt man eine festungsartige Anlage, auf der sich heute die Santo Domingo Kirche erhebt. Die Basis bilden allerdings die Reste des ehemaligen Sonnentempels Qorikancha. Die erhaltenen Grundmauern sind an der fast fugenlosen Verarbeitung der glatten Steine leicht zu erkennen. Der obere Teil wurde von den Spaniern abgerissen, um daraus „ihre“ Kirche zu bauen. Sie haben sich aber mit der Bauweise nicht allzu viel Mühe gemacht, sondern die alten Steine eher grob mit Mörtel wieder neu verbunden. Apropos „Inkas“, wir erfahren, dass die Inkas eigentlich gar nicht Inkas hießen, sondern Quetschuans, da „Inka“ nur der Name für ihren Kaiser war. Der Einfachheit halber bleiben wir jedoch bei dem gängigen Namen. Auch im Inneren der Anlage sind noch Reste der alten Mauern zu sehen und wir können einen kleinen Einblick in die Steinverarbeitung gewinnen, die auch heute noch Rätsel aufgibt, weil den Erbauern eigentlich kaum entsprechend notwendige Werkzeuge zur Verfügung standen.

Über die mit alten Mauerresten gesäumte Pampa del Castilo (Bild 8) erreichen wir den Hauptplatz. Hier thront die Kathedrale. Neben ihrer schieren Größe und der prachtvollen Ausstattung verdienen die weit über 100 Gemälde besonderes Interesse. Sie wurden nämlich von Inkas gemalt. Da die Bilder aber fast ausschließlich Szenen aus der alten Welt zeigen (die das indigene Volk natürlich nicht kannte) kommt es auf den Bildern oft zu kuriosen Brüchen. Es wurden nämlich einfach Ausschnitte aus vorhandenen Bildern kopiert und neu zusammengefügt, was die Folge hatte, dass dann oft das Größenverhältnis, die Blickrichtung, und viele Einzelheiten nicht stimmten. Das beste Beispiel ist da wohl das gebratene Meerschweinchen auf dem Tisch des letzten Abendmahls. Trotzdem war diese künstlerische Betätigung für die einheimische Bevölkerung fast ein Segen, weil sie durch ihre Arbeit allen sonstigen Benachteiligungen und Repressionen entkommen konnte.

 

TAG 08

SO 15.04.2018

Der Tag ist eigentlich zur freien Verfügung, doch die meisten aus unserer Gruppe haben das zusätzliche Ausflugspaket gebucht.

Um angenehme 9.00 Uhr fährt unser Bus Richtung Valle Sagrado ab. Erste Station ist Chinchero, etwa 30 Kilometer nordwestlich von Cusco. Der kleine Ort war Sommersitz der Inkas. Hier finden sich heute noch viele Mauern und Fundamente aus der Inkazeit. Zuerst besichtigen wir ein Privathaus, in dem wir ausführlich über das Spinnen und vor allem Färben der Alpakawolle informiert werden (Bild 1). Wie schon üblich wartet ein kleiner Verkaufsladen auf unsere Einkäufe. Von hier führt ein steiler Fußweg zu dem Ausgrabungsgelände in 3800 m Höhe und wir dürfen hier somit schon mal die Luft testen, die uns auch am Titicaca-See erwarten wird. Auf den umliegenden Bergen können wir zahllose Terrassen besichtigen, auf denen die Inkas früher Kartoffeln angebaut haben (Bild 4). In der Kirche wird die Messe bis heute oft in der indigenen Sprache abgehalten. Sonntags findet hier ein farbenprächtiger Indiomarkt statt, die bunte Mischung aus Essensständen, Gemüse- & Obstmarkt und Kleidung wird von unseren Kameras dankbar aufgenommen (Bilder 5 & 6).

Weiter geht es in Serpentinen wieder 900 m tief hinunter in das Valle Sagrado (Heiliges Tal der Inka). Das Hochtal war für die Landwirtschaft der Inkas die bedeutendste Anbaufläche. Begünstigt wurde dies dadurch, weil sich das Tal im Lauf der Zeit mit Schwemmmaterial aufgefüllt hat, was zu idealen Voraussetzungen für den Ackerbau geführt hat.

Weiter geht es bis zu unserem heutigen Ziel Ollantaytambo (2850 m). Der Ort liegt zwar nur 60 km von Cusco entfernt, aber aufgrund der schlechten Wegverhältnisse muss man mit gut zwei Fahrtstunden rechnen.

Die eigentlichen Sehenswürdigkeiten bilden die Gassen aus der Inkazeit, die in einem Rastermuster von 15 Quadraten angelegt sind. Sie sind das einzig verbliebene originale Beispiel für eine Stadtplanung der Inkas. Zur damaligen Zeit war der Ort Zentrum der Verwaltung, des Militärs und der religiösen Einrichtungen.

Diese stehen jedoch nicht auf dem Programm und so wenden wir uns gleich den ausgeprägten Terrassen zu, die sich einen schmalen Berghang hinaufziehen (Bild 9). 250 Treppenstufen später erreichen wir die Grundmauern eines Sonnentempels, der allerdings nicht fertig gestellt werden konnte, da die Spanier im Anmarsch waren. Die Anlage wurde also ungeplanter maßen zur Festung umgewidmet. Besonderes Augenmerk bilden die riesigen Steine für den geplanten Bau.

Der damalige Kaiser wollte aber dummerweise nicht in den üblichen grauen Steinen (wie in Cusco) der Sonne huldigen, sondern in rötlich gefärbten. („Lieber Baumeister, wo du die roten Steine herkriegst, ist dein Problem, du weißt ja, wenn nicht, dann Kopf ab“). Der arme Baumeister wurde tatsächlich fündig, der dazu notwendige Steinbruch liegt aber auf der anderen des Tals in etwa 3500 m Höhe. Wie die bis zu 70 Tonnen (!!!) schweren Brocken von dort in das 600 m tiefere Tal hinunter und auf der anderen Seite wieder sicher 200 Höhenmeter hinausgeschafft wurden, kann die Wissenschaft bis heute nicht erklären und es wird wohl so ein ewiges Rätsel bleiben. Selbst mit modernster Technik würde man heute vor diesem Problem ziemlich hilflos dastehen (siehe Bild 10).

An einer Bergflanke gegenüber erkennt man eine weitere große Anlage. Hier handelt es sich aber nicht um eine Befestigung, sondern ganz profan um Lebensmittelspeicher (Bild 8).

Zurück nach Cusco.

 

TAG 09

MO 16.04.2018

Heute erwartet uns mit dem Besuch von Machu Picchu der in kultureller Hinsicht sicher absolute Höhepunkt der Reise. Leider ist die Organisation dazu nicht glücklich gelöst und man sollte sich wenn möglich um Alternativen bemühen. Die reine Besichtigung der wohl berühmtesten Ruinenstadt des Kontinents sollte etwa zweieinhalb Stunden dauern. Dazu sind wir aber 17 Stunden unterwegs, was ein arges Missverhältnis bedeutet. Allein 4 Stunden dieser Zeit verbringen wir im Bus auf einer Strecke, die wir exakt bereits am Vortag gefahren sind. Auch nach der Besichtigung müssen wir vor Ort fast drei Stunden totschlagen, bevor wir die Heimreise antreten können.

Um 05.40 verlassen wir Cusco, genau wie gestern geht es über Chinchero hinunter ins Valle Sagrado zum Fluss Urubamba, der uns den Rest der Fahrt begleiten wird. Wir erreichen erneut Ollantaytambo und warten auf die Abfahrt unseres Zuges für die weitere Strecke (Bild 1).
Apropos Zug: Es gibt nach wie vor auch eine Schienenverbindung von Cusco bis hierher, aber die ist nur mehr für den zeitweiligen Güterverkehr zugelassen.

Eine Zeitlang begleitet uns auch noch eine Straße, doch dann wird das Flusstal so eng, dass hier nur mehr die Schmalspurbahn (914 mm) Platz findet, die erst 1938 fertig gestellt wurde. Sie ist dies die einzige Verbindung nach Machu Picchu, wobei die Strecke des Öfteren durch Bergrutsche und Überschwemmungen zerstört wurde, was auch Menschenleben kostete. Der Bau einer Straße scheitert am Widerstand der UNESCO (Bild 2).

Eineinhalb Stunden später erreichen wir das nur mehr 2090 m hoch gelegen Aguas Calientes, dem Ausgangspunkt für die Ruinenbesichtigung. Ehrlich gesagt ist es ein völlig unstrukturierter, hässlicher Ort, durch den die Menschenmassen strömen.
Was kaum jemand dabei beachtet ist, dass quasi der ganze Ort nur mit der Eisenbahn hierher transportiert worden ist.

Wir steigen um in die Shuttlebusse. Moment mal, Busse? Ja auch die sind – zerlegt – mit der Eisenbahn hierhergekommen. In ungezählten Serpentinen geht es auf einer Schotterpiste etwa 500 Höhenmeter hinauf nach Machu Picchu (Bild 3). Erwägungen, hier eine Seilbahn zu errichten, stoßen ebenfalls auf erbitterten Widerstand bei der UNESCO, weil man eine weitere Zunahme des Besucherstroms befürchtet.
 

Die erst in der Neuzeit Machu Picchu benannte Ruinenstadt (der ursprüngliche Inka-Name ist nicht bekannt) ist die wichtigste Sehenswürdigkeit Perus und eine der meist besuchten in ganz Südamerika. Den Namen erhielt sie angeblich von einem neuzeitlichen Bauern, der die Ruinen nach einem der umliegenden Berge benannte. Es ist aber nicht der markante Kegel, den man auf den typischen Postkartenfotos hinter der Anlage sieht (das ist der kleine Picchu), sondern ein eher unscheinbarer Berg, der sich meist im Rücken des Betrachters befindet.

Der Andrang von durchschnittlich über 2500 Touristen pro Schicht ist jedoch nicht unumstritten, da langfristige Schäden nicht auszuschließen sind und man deshalb eine begrenzte Besucherzahl in Erwägung zieht (Bilder 4 - 10).

Die Stadt wurde im 15. Jh. auf einem schwer einsehbaren Bergrücken erbaut. Trotz dieser abgeschiedenen Lage (die dazu führte, dass sie erst Anfang des letzten Jahrhunderts „wiederentdeckt“ wurde) war sie während der Inkazeit durch verschiedene Pfade mit den anderen Orten wie Cusco gut verbunden.

Als offizielles Datum der Wiederentdeckung wird das Jahr 1911 genannt. Dies hat jedoch mehr symbolischen Charakter. Bereits im 18. und 19. Jh. erfuhren etliche Forscher aus verschiedenen, meist europäischen Ländern (der erste war vielleicht sogar ein Deutscher!) von der Existenz der Siedlung, aber anscheinend ohne sich der Bedeutung bewusst zu werden. Auf jeden Fall fanden keine weiteren Untersuchungen statt, so dass die Ruinen mit der Zeit komplett überwuchert waren und erst Anfang des 20. Jh. freigelegt wurden.

Es geht das Gerücht, dass hier während der Nutzung der Anlage große Schätze gehortet wurden, der fast ausschließliche Teil davon wurde jedoch anscheinend gegen Ende der Ära woanders hin gebracht. Was noch übrig blieb, hat dann ein amerikanischer Forscher sich geschnappt und in die USA entwendet. Erst zum 100-jährigen Jubiläum der „Entdeckung“, wurde der restliche Schatz wieder dem Staat Peru überlassen.

Die Stadt bestand aus über 200 Steinbauten auf unterschiedlichen Terrassen, die durch ein Netzwerk von Treppen miteinander verbunden waren.

Vermutlich lebten in der Blütezeit bis zu 1000 Menschen hier, weitere Details über die Bedeutung oder Funktion des Ortes oder über die Lebensweise der Bewohner sind nicht bekannt, da es keinerlei Überlieferungen oder gar Aufzeichnungen gibt. Ebenso wenig ist wissenschaftlich erwiesen, wann und warum die Stadt aufgegeben worden ist.

 

Rückfahrt nach Cusco.

 

 

 

 

TAG 10

DI 17.04.2018

 
Auch heute kommen wir um frühes Aufstehen nicht herum. Um 06.45 verlassen wir endgültig die liebens- und sehenswerte Stadt. Diesmal sind zwei Fahrer an Bord, weil die gesetzlichen Vorschriften einen Wechsel nach spätestens vier Stunden vorschreiben, und die Fahrt sich wieder sehr lange hinziehen wird, obwohl es „nur“ 370 km bis Puno sind.

 

Erster Zwischenstopp ist in Andahuaylillas (3130 m).

Die zentrale Sehenswürdigkeit des kleinen Ortes ist die Kirche San Pedro aus dem Jahr 1580, deren unauffällige Außenfassade im Widerspruch zum überreichen Barockstil im Innern steht. Die überladene Formenvielfalt und flächendeckende Ausmalung ist nicht jedermanns Geschmack, doch gerade aufgrund dieser Pracht trägt sie inzwischen den Titel „Sixtinische Kapelle der Anden“ (Bild 1). Im Inneren darf weder fotografiert oder gefilmt werden, doch das macht diesmal gar nichts, weil man mit dem Eintrittsgeld auch eine Foto-CD erhält.

 

Am späten Vormittag schließlich landen wir in Raqchi (3490 m).

Das in der Nähe der Kleinstadt San Pedro gelegene Ruinenfeld aus der frühen Inkazeit besticht durch eine Reihe von über 12 m hohen Mauern, die früher Bestandteil eines Tempels waren (Bild 3). Die verwendeten Vulkansteine wurden im Vergleich zur sonstigen Inka-Bauweise eher in grober Ausführung mit Mörtel zusammengefügt. Neben den Resten einer geometrischen Wohnbebauung fallen die ungewöhnlich zahlreichen Silos auf (ursprünglich werden es etwa 180 Stück gewesen sein), die zur Lagerung von Lebensmitteln dienten.

 

Kurz vor Mittag verlassen wir die Hauptstraße und genießen in einem schön gelegenen Landgasthof ein ausgezeichnetes Buffet.

 

Die folgende Strecke zählt zu den landschaftlichen Höhepunkten. Fast unmerklich, aber stetig steigt die Straße Richtung Passhöhe, die wir in gut 4300 m Höhe erreichen. Klar, dass man hier ein Beweisfoto macht (Bilder 4 - 8). Ebenso sanft geht es hinunter, während sich die Berge zurückziehen und man die Alto Plano durchquert.
Kaffeepause, dann erreichen wir Juliaca, laut unserem Reiseführer die hässlichste Stadt Perus. Wenn das schon ein Einheimischer sagt…

 

Etwa eine Stunde später landen wir nach insgesamt 9 Stunden endlich in Puno (Bild 9) Was über Juliaca gesagt wurde, kann für diesen Ort genau so gelten. Auf den ersten Blick ist es eine unendliche Ansammlung unfertiger Billigbauten. Die 1688 gegründete Stadt ist Hauptstadt der gleichnamigen Region und hat 150.000 Einwohner. Sie liegt in 3830 m Höhe am Ufer des Titicaca-Sees und damit an der südöstlichen Landesgrenze Perus. Als Sehenswürdigkeiten werden die barocke Kathedrale aus dem 17. Jh., der Balcón del Conde de Lemus („Balkon des Herzogs“) aus dem Jahr 1668 und verschiedene Aussichtspunkte genannt.

 

Abschied nehmen müssen wir hier auch von Carlos, unserem genialen Reiseführer (Bild 3), der uns mit hohem Fachwissen die Sehenswürdigkeiten Perus und die Geschichte der Inkas so wunderbar unterhaltsam vermittelt hat.

 

                

 

 

TAG 11

MI 18.04.2018

 

Wieder frühes Aufstehen, wir starten um halb sechs. Während die Sonne langsam über dem Titicacasee aufgeht, bringt uns ein neuer Bus Richtung Grenze. In diesen zwei Stunden erfahren wir von der nächsten Reiseführerin das Wichtigste über den See.

Das Gewässer ist mit über 8000 km² der größte Süßwassersee Südamerikas (15-mal größer als der Bodensee). Vermutlich war es früher sogar ein Salzwassersee, doch beträgt heute der Anteil nur mehr 1 %. Etwa in der Mitte verläuft in Nord-Südrichtung die Grenze zwischen Peru und Bolivien.

Zwar gibt es im See verschiedene natürliche Inseln, das zentrale touristische Interesse jedoch gilt den künstlichen, aus Schilfgras hergestellten schwimmenden Inseln, auf denen noch bis zu 2000 Ureinwohner des Uro-Stammes leben sollen.

Die auf den ersten Blick kuriose Lebensweise diente in erster Linie zum Schutz der Bewohner. Drohte Gefahr, wurden die ufernahen Ankerplätze verlassen und man begab sich mit der schwankenden Insel in Richtung Seemitte. Auch heute noch sind die Urus so in der Tradition verhaftet, dass ein Umzug ans Festland für die meisten nicht in Frage kommt. Eine Rolle dabei spielt natürlich der stark gestiegene Tourismus, der inzwischen als feste Einnahmequelle eingeplant ist.

 

Sehr zu unserem Bedauern ist für uns ein Besuch dieser Kuriosität nicht eingeplant, obwohl es sich sicher um die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Umgebung handelt.

 

Generell stellt der Fischfang die wichtigste Nahrungsquelle der Bevölkerung dar. Die Bestände sind allerdings gefährdet, da dem See eine stark zunehmende Verschmutzung droht. Die Gründe dafür sind vielfältig, von der Verseuchung der Zuflüsse durch illegale Minen über die Überdüngung der angrenzenden Gebiete bis zu den ungefilterten Abwässern von Puno und den weiteren Orten. Diese Umweltschäden beeinflussen natürlich auch die sonstige Fauna und Flora und bedrohen seltene oder sogar endemische Tierarten.

Über 25 Zuflüsse hat der See, doch ist  inzwischen trotz mancher Schwankungen eine beständige Absenkung des Wasserspiegels zu beobachten.

 

Inzwischen sind wir im Grenzort Kasani, also im östlichen Teil des Sees angekommen. Die Formalitäten der Aus- und Einreise sind schnell erledigt, während unsere Koffer per Lastenfahrräder die Grenze wechseln (Bilder 1 - 3). Natürlich haben wir nun nach nur zwei Stunden wieder eine neue Reiseführung und zwar in Form der sehr sympathischen Manuela, die in Deutschland aufgewachsen ist. Unsere erste Aktion im neuen Land ist, unsere Uhr eine Stunde vorzustellen.

Erster Ort auf bolivianischer Seite ist Copacabana, natürlich nicht zu verwechseln mit dem brasilianischen Namensvetter.

Das Städtchen liegt knapp 150 km nordwestlich von La Paz und ermöglicht den Zugang zum Titicaca-See von bolivianischer Seite. Die Bevölkerungszahl ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Der Ort gilt als der bedeutendste Wallfahrtsort Boliviens. Sehenswert ist die Basilika mit der Figur „Dunkle Jungfrau“ (Bild 4). Anschließend dürfen wir eine Runde über den Markt drehen (Bild 5).

Dann geht es zu einem wackeligen Steg, wo ein Katamaran auf uns wartet. Er bringt uns und eine weitere Reisegruppe nach kurzer Fahrt zur Isla del Sol (Bilder 6 & 7). Die ursprünglich Titicaca genannte Insel liegt etwa 1 km vom Festland entfernt. Hier leben in drei verschiedenen Communities etwa 2000 Menschen, die sich zurzeit aber gegenseitig das Leben schwer machen. Auf der Insel befinden sich einige sehenswerte Inka-Ruinen. Wir beschränken uns aber auf eine Schamanenzeremonie (Bild 8) und den Besuch der Quelle der ewigen Jugend, die wir nach 250 Stufen bergauf erreichen. Ob das trinkbare Wasser etwas hilft, werden wir vermutlich erst daheim überprüfen können.

Zurück zum Schiff, dort wird während der Weiterfahrt ein köstliches Mittagsbuffet gereicht.

Ein kurzer Stopp an der Mondinsel und nach knapp zwei Stunden erreichen wir den Hafen Cotoni. Da es eine Zeit lang dauert, bis unsere Koffer vom Schiff in den wartenden Bus verladen werden, dürfen wir derweil eine kleine Runde in einem der charakteristischen Binsenboote unternehmen, eine wirklich nette Geste des Reiseveranstalters. Natürlich ist es kein originales Boot mehr, denn die Binsen verfaulen alle zwei Jahre und deshalb verwendet man inzwischen zumindest für den Korpus andere Materialien.

 

Weiter geht es tatsächlich auf einer Art Autobahn, während unsere Reiseführerin uns ausführlich und amüsant über Land und Leute unterhält (Bild 10). Zuerst kommen wir flott voran, doch zu früh gefreut. Kaum erreichen wir den Rand von El Alto (die mit 4000 m höchste Millionenstadt Südamerikas), stecken wir mitten im Chaos. Eine Protestaktion hat alle Hauptstraßen lahm gelegt und wir hängen ganze zwei Stunden fest, bis unser Fahrer über unbefestigte Buckelpisten einen Ausweg findet. Erst um 21.00 erreichen wir endlich und deutlich erschöpft mit La Paz unser Tagesziel.

 

 

 

TAG 12

DO 19.04.2018

 

Das 1548 gegründete La Paz mit heute knapp einer Million Einwohnern erstreckt sich von einem Canyon aus hinauf zu einer Hochebene, so dass zwischen dem tiefsten und höchsten Punkt der Besiedlung ein Unterschied von fast 1000 m zu verzeichnen ist (Bild 1).

Im Internet ist zu lesen, dass sich diese Differenz in den sozialen Schichten widerspiegelt (unten = reich, oben = arm), doch unsere Reiseführerin bestreitet dies vehement.

Mit durchschnittlich 3600 m Höhe zählt La Paz zum höchst gelegenen Regierungssitz der Welt (Hauptstadt bleibt weiterhin Sucre). Es besteht eine Städtepartnerschaft mit Deutschland Bonn.

Das Stadtbild unterscheidet sich kaum von anderen Städten und bietet die übliche Mischung aus Bürogebäuden und Einkaufszentren, aber ohne architektonische Besonderheiten, man kann auch sagen, dass das Stadtbild vielfach wenig erfreulich ist. Das zeigt sich am deutlichsten auf dem zentralen Platz, wo hinter dem prächtigen Regierungspalast ein grausam hässlicher Klotz entsteht (Bild 4).

Die touristischen Sehenswürdigkeiten halten sich deshalb auch in Grenzen. Neben verschiedenen Museen (z. B. das weltgrößte Coca-Museum) finden die Kirche San Francisco und verschiedene Märkte Erwähnung, so der bei Touristen beliebte „Hexenmarkt“, auf dem rituelle Waren gehandelt werden (Bild 9).

Hauptproblem ist und bleibt die Verkehrssituation, da es wegen der geografischen und städtebaulichen Gegebenheiten nur ein enges Straßennetz gibt, das meist hoffnungslos verstopft ist (auch wir leiden extrem darunter, Bild 2). Die früheren Straßenbahnlinien und die Zugverbindungen sind schon lange stillgelegt, der prächtige Bahnhof liegt verwaist dar (Bild 7). Heute haben nur mehr alte US-Dodge-Busse (Bild 3) und eine Heerschar der Sammeltaxis den ÖPNV übernommen. Um dem Chaos ein bisschen Herr zu werden, sind in Kooperation mit der österreichischen Firma Doppelmayr Ende 2014 die ersten drei Seilbahnlinien in Betrieb genommen worden (seit 2018 sind es 7 Linien). Die Bahnen laufen täglich 17 Stunden lang an 360 Tagen und könnten noch wesentlich mehr Personen befördern, doch noch wird die zukunftsweisende Einrichtung nur zögerlich angenommen (Bild 8).

Für Touristen ist es aber das absolute Highlight, das man vielleicht in keiner Stadt der Welt so erleben kann. Allein deshalb rentiert sich schon ein Besuch der Stadt.

Aber wir erfahren noch andere positive Meldungen, so gibt es seit ein paar Jahren keine Slums mehr und seit kurzem eine professionelle Müllabfuhr, die zweimal täglich (!) die Sammelbehälter leert.

 

20 Minuten südöstlich von La Paz liegt das Valle de la Luna (Mondtal), dessen bizarre Felsformationen im Laufe von Millionen Jahren durch Erosion und Klimaunterschiede geformt wurden (Bild 10).

 

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder das Hotel und können uns auf die morgige sehr ungewöhnliche Abreise vorbereiten.

 

 

 

 

TAG 13

FR 20.04.2018

 

Nochmal kurz zum Vortag. Da werden tatsächlich alle Mineral-Wasserflaschen aus unseren Zimmern entfernt, damit wir sie um Mitternacht nicht heimlich aus dem Hotel schmuggeln, das wirkt schon sehr kleinlich.

Was das frühe Aufstehen anbelangt, sind wir ja inzwischen schon einiges gewöhnt.

Doch heute schlagen wir alle Rekorde, denn wir werden bereits vor Mitternacht (!) geweckt.
Der Grund dafür wird von den meisten Gruppenmitgliedern mit Unverständnis und berechtigtem Ärger aufgenommen. Denn es ist eher unwahrscheinlich, dass es zwischen La Paz, dem Regierungssitz von Bolivien, und Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien, keine Direktflüge geben sollte.

Warum wir erst wieder für einen Zwischenstopp nach Lima, also zwei Stunden in die verkehrte Richtung fliegen müssen, weiß sicher bloß der Veranstalter. Im Übrigen ist es so, dass im Vergleich zum Zeitpunkt der Buchung der Reise (bei uns im Juni 2017) inzwischen drei nicht erwartete Flüge dazu gekommen sind, was Reisenden mit Flugangst sicher nicht zugutekommt und für alle außerdem viele verlorene Stunden bedeutet.

 

Gen Nachmittag erreichen wir dann endlich Buenos Aires und unser nächster Reiseführer mit deutlich schweizer Wurzeln begrüßt uns pünktlich, allerdings bei strömendem Regen, von dem wir bisher weitgehend verschont geblieben waren. Das Wetter passt insofern auch zur Laune der Grenzbeamten, die uns teilweise sehr unfreundlich behandeln.

Vielleicht ist unser erster Eindruck von der Stadt während des Transfers zum Hotel deshalb auch noch etwas verhalten. Dort stellen wir fest, dass einige unserer Koffer an einem der Flughäfen völlig durchwühlt worden sind, und man fragt sich, ob es wirklich offizielle Zollbehörden waren, denn dann liegt normalerweise eine entsprechende Mitteilung bei.

Auch hier werden wir während der Begrüßung vom Reiseleiter wieder auf mögliche Gefahren in der Stadt hingewiesen (was fairerweise natürlich für jede Großstadt gilt) und ausdrücklich werden wir vor dem Vogelkot-Trick gewarnt. Wie Recht er haben sollte…

 

 

 

TAG 14

SA 21.04.2018

Heute geht es uns gut, denn wir können endlich mal ausschlafen, bevor um 9.00 Uhr unsere (leider nur) halbtägige Stadtrundfahrt beginnt. Wir haben insofern Glück, dass es Wochenende ist, und sich der Verkehr deshalb einigermaßen in Grenzen hält.
Wir besuchen den Friedhof (Bild 1) mit dem Grab von Evita Peron, besuchen den Plaza des Mayo, der gerade aber umfassend umgebaut wird und deshalb nicht unbedingt attraktiv wirkt, und landen schließlich im von Touristen überlaufenden Szeneviertel Boca mit seinen farbenprächtigen Fassaden, wo wir uns wesentlich mehr Zeit für die Besichtigung gewünscht hätten (Bilder 2 -4).

Das Stadtbild wirkt sehr europäisch, man könnte sich genauso beispielsweise in Portugal wähnen. Was am meisten auffällt, ist die Bevölkerung, von indigenen Einflüssen wie in Peru oder Bolivien ist hier so gut wie nichts mehr zu merken. Es gibt viele gut gestylte Damen, aber auch immer wieder welche, die mehr dem US-amerikanischen Lebensstil frönen. Weiter stellen wir fest, dass es im Gegensatz zu Peru und Bolivien praktisch keine wilden Hunde mehr gibt.

Bereits 1913 wurde hier die erste U-Bahn Lateinamerikas eröffnet (erst über 50 Jahre später folgte Mexico City). Heute umfasst das Netz 6 Linien. Daneben gab es früher ein weit reichendes Straßenbahnnetz, dessen Schienenreste man in manchen Nebenstraßen von San Telmo noch entdecken kann. Pläne, das Straßenbahnsystem wieder auferstehen zu lassen, wurden - im Gegensatz zu entsprechenden Hinweisen in Wikipedia – augenscheinlich nicht weiter verfolgt.

So wird der größte Teil des ÖPNV noch mit Dieselbussen (150 Linien) oder Taxis (ca. 40.000) bewältigt, was weitgehend für die Lärm- und Schadstoffemissionen verantwortlich ist. Die offiziellen Taxis fahren mit Taxameter und die Fahrkosten sind günstig, allerdings kann es passieren, dass man dem Fahrer – so wie wir es erlebt haben - mittels der Navi-APP auf dem eigenen Handy den Weg zeigen muss.

Im Stadtkern bilden die Straßen ein ausgeprägtes Schachbrettmuster, wo vielfach ein Einbahnsystem vorherrscht. Die in Nord-Südrichtung verlaufene Av. 9 de Julio gilt als die breiteste Straße der Welt (10 Fahrbahnen pro Richtung). Sie wird von der 1, 6 km langen Av. de Mayo gekreuzt, die zwischen der Plaza de Mayo und der Plaza des Congreso (Bild 6) das eigentliche Zentrum bildet. Hier liegen wichtige Gebäude wie der Regierungssitz Casa Rosada (Bild 5), die Kathedrale ( die letzte Wirkungsstätte vom jetzigen Pabst Franciscus, Bild 7), das Rathaus El Cabildo, das Café Tortoni, der Palacio Barolo (Bild 9) und der Palacio del Congreso. Die nördlich parallel verlaufende Avenida Corrientes bildet die zweite Hauptachse der Stadt, hier spielt sich das kulturelle Leben ab und deshalb trägt sie auch den Titel Broadway von Buenos Aires. Touristisch interessant ist sicher auch das völlig neu gestaltete Hafenviertel Puerto Madero, wo nur noch die Häuserfronten im Stil der Hamburger Speicherstadt von alten Zeiten zeugen.

Buenos Aires ist auch die Stadt der Cafés, am berühmtesten ist das gerade erwähnte Tortoni im prächtigen alten Kolonialstil, doch es ist überlaufen, und meist bildet sich eine lange Schlange vor dem Lokal, wo einem der Türsteher nach und nach gnädig den Einlass gewährt (Bild 10).

Und natürlich gibt es hier den Tango. Buenos Aires gilt als Welthauptstadt dieses Tanzes, wobei sich Argentinien mit Uruguay streiten, wer ihn „erfunden“ hat.

Aber das kann uns vielleicht egal sein, während wir am Abend eine der unzählig angebotenen Tanzshows bei gutem Essen und freien Getränken besichtigen (ca. 85 US$).

 

 

 

TAG 15

SO 22.04.2018

 Man weiß jetzt nicht, wie alt unser Hotel ist, der Aufzug jedenfalls ist in der Zeit stehen geblieben und spielt Tag und Nacht die Knallerhits aus den 60-er-Jahren, was manchen zum kräftigen Mitsingen verleitet, sozusagen als guten Start in den Morgen. Leider hält die freundliche Laune nicht bei jedem an, denn ein Mitglied unsere Reisegruppe wird tatsächlich Opfer des erwähnten Vogelkot-Tricks.

Heute haben wir frei, das heißt wir erkunden individuell die Stadt. Dazu noch ein paar Grundinformationen:

Im eigentlichen Zentrum der Hauptstadt Argentiniens leben etwa 3 Millionen Einwohner, in den Vorstädten weitere 10 Millionen, so dass Gran Buenos Aires zu einer der größten Metropole Südamerikas zählt. Die Stadt ist in 48 Stadtteile gegliedert und pflegt eine Partnerschaft mit Berlin. Alle wichtigen Institutionen des Landes befinden sich hier.

Buenos Aires, bisweilen als „Paris Südamerikas“ betitelt, wurde 2005 von der UNESCO mit dem Titel „Stadt des Designs“ ausgezeichnet.

Sie wurde am 2. Februar 1536 von Pedro de Mendoza mit dem Namen Puerto de Nuestra Señora Santa María del Buen Ayre („Hafen unserer lieben Frau Maria der guten Luft“) auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils San Telmo gegründet. Die lokalen Indianer konnten jedoch durch zahlreiche Angriffe erreichen, dass die Siedlung wieder aufgegeben werden musste. Erst 44 Jahre später wurde der Ort ein zweites Mal gegründet.

Im Jahr 1880 schließlich wurde Buenos Aires zur Hauptstadt Argentiniens erhoben, 10 Jahre später galt sie als die größte und wichtigste Stadt Lateinamerikas.

Die Megastadt hat mit erheblichen ökologischen Problemen zu kämpfen, sowohl wegen der kritischen Luftverschmutzung durch Auto- und Industrieabgase, als auch wegen der hochgradig belasteten Flüsse, die durch die Stadt fließen. Weiterhin ist die Müllentsorgung ein Dauerthema. Während früher der Müll meist verbrannt wurde (zum Teil hausintern), landet er nun auf riesigen Halden mit der Gefahr der Grundwasserverseuchung.

       

 

TAG 16

MO 23.04.2018

 

Heute wieder ein 15-Stunden-Tag. Aufstehen um 02.15, was nun inzwischen doch einem Großteil der Reiseteilnehmer ziemlich auf die Nerven geht. Während der Fahrt zum Regionalflughafen durchqueren wir weite Slum-Gebiete, die in der Dämmerung der Nacht noch unheimlicher wirken.

Knapp zwei Stunden dauert der Flug von Buenos Aires nach Foz do Iguacu (hier gibt es verschiedene Schreibweisen). Im Bereich der berühmten Wasserfälle gibt es zwei Flughäfen, einen auf der argentinischen, einen auf der brasilianischen Seite. Warum wir das erwähnen? Laut Reiseplanung sollten wir noch in Argentinien landen, dort die Wasserfälle besichtigen und dann nach Brasilien zum Hotel überwechseln. Nun ist es zurzeit unserer Ankunft so, dass der argentinische Flughafen wegen Renovierung geschlossen ist.

Dafür kann das Reisebüro natürlich nichts. Aber wir haben jetzt folgende Situation:
Landung in Brasilien, Hotel in Brasilien, ein Teil der Wasserfälle (angeblich der schönere) auch in Brasilien. Nun könnte man auf die wagemutige Idee kommen, die Besichtigungsreihenfolge umzudrehen, d. h. die brasilianischen Wasserfälle ins normale Programm aufzunehmen und die argentinische Seite am nächsten Tag fakultativ gegen Zusatzkosten anzubieten. Doch so viel Flexibilität überfordert anscheinend die örtliche Agentur und nach dem Motto „gebucht ist gebucht“ müssen wir die argentinische Seite ansehen.

Das führt zu einem Ablauf, zu dem man einen gewissen Humor mitbringen muss. Kaum ein halbe Stunde im Land müssen wir wieder ausreisen, also folgt der brasilianische Ausreisestempel und die erneute Einreise nach Argentinien mit aufwendiger Computererfassung.

Nach 15 km Busfahrt erreichen wir dann den Eingang zu den Fällen.

Die berühmten Fälle, die durch den gleichnamigen Fluss gebildet werden, liegen im nordöstlichsten Zipfel Argentiniens direkt an der Grenze zu Brasilien.
Auf einer Länge von fast 3 km stürzt sich das Wasser in 175 Einzelsträngen bis zu 80 m tief in den Schlund. Den besten Panoramablick über das Spektakel soll man von der brasilianischen Seite aus haben.

Die Nationalparks auf beiden Seiten wurden 1984 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen, hier finden sich noch Reste des Atlantischen Regenwaldes. Einerseits beherbergt er eine große Artenvielfalt, z. B. an Schmetterlingen, andererseits sind durch Wilderei, illegale Straßenbauprojekte, usw. viele Tierarten vom Aussterben betroffen (Riesenotter, Kaiman), so dass der brasilianische Teil des Parks zeitweise auf die Rote Liste gesetzt wurde.

Wir erkunden den Park teils mit einer Bummelbahn, teils auf einer ca. 11 km langen Wanderung, die uns zu den verschiedenen Aussichtspunkten führt. Begleitet werden wir von einer Wolke farbenprächtiger Schmetterlinge, die die Vielfalt der 2000 Arten verdeutlicht. Besonderes Interesse erwecken natürlich die unzähligen Nasenbären, die putzig und friedlich wirken, aber durchaus aggressiv werden können, wenn Touristen das unvorsichtigerweise mitgebrachte Lunchpaket nicht rechtzeitig herausrücken. Auf Warnplakaten findet man drastische Fotos von Fleischwunden der unvorsichtigen Besucher.

Nach vier Stunden in Argentinien wieder zeitaufwendige elektronische Erfassung der Ausreise und erneute Einreise in Brasilien.

Der ganze Ort Fos do Iguacu wirkt steril und scheint nur aus Luxushotels zu bestehen, von denen wir das unsere nach einer langwierigen Geldumtauschaktion im Ort (dabei gibt es einen ATM im Hotel, das hätte der Reiseführer erwähnen können) nach 15 Stunden erreichen.

 

TAG 17

DI 24.04.2018

 

Streng nach Programm wird also heute der fakultative Ausflug zu dem brasilianischen Teil der Wasserfälle angeboten, doch etliche Reiseteilnehmer haben gestern genug Wasser gesehen, außerdem scheinen die Zusatzkosten für den Ausflug von 55 US$ doch etwas hochpreisig zu sein.

Leider darf ein weiterer Kritikpunkt nicht unerwähnt bleiben. Es ist wohl so, dass jeden Montag und Dienstag der vor den Wasserfällen liegende Staudamm großenteils geschlossen wird, und damit deutlich weniger Wasser die Fälle passiert. Es bleibt daher die Frage, warum unsere Besichtigungen aber genau an diesen beiden Tagen stattfinden.

Wer im Hotel bleibt, genießt die Ruhe am schönen Pool und kann die Zeit zur Erholung nutzen oder für die Weiterarbeit an diesem Reisebericht.

Freundlicherweise können wir unsere Zimmer bis 14.00 behalten, so dass genügend Zeit bleibt zum Packen und Duschen, ehe der Flughafentransfer stattfindet und wir um 19.00 Uhr zur unserem letzten Ziel der Reise aufbrechen.

Kurz vor 21.00 erreichen wir Rio de Janeiro und werden vom inzwischen achten Reiseführer in Empfang genommen. Im knallharden Frängisch erfahren wir auf dem Weg zum Hotel die ersten Infos und natürlich auch wieder die wichtigsten Sicherheitstipps.

Tatsächlich ist die hohe Kriminalität ein großes Problem für die Stadt. Laut Justizministerium lag die Mordrate im Jahr 2002 bei über 60 Opfer pro 100.000 Einwohner (Deutschland: 1 Opfer). Gewalttaten an Touristen sind eher selten, doch ist mit dem Diebstahl von Taschen, Fotos, Uhren, Schmuck, usw. an Stränden und in Menschenmengen häufig zu rechnen, so dass man die üblichen Vorsichtsmaßnahmen nicht außer Acht lassen sollte.
Die Sicherheit in der Stadt obliegt im Übrigen dem Militär, das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf die örtliche Polizei. So patrouillieren oft Jeep-Kolonnen mit MP bewaffneten Soldaten durch die Straßen und Plätze.
Trotzdem ist Rio für Touristen die beliebteste Stadt Brasiliens, das liegt unter anderem an der phantastischen Lage an der Meeresbucht, die durch ihre bekannten Strände und die markanten Granit- bzw. Gneishügeln besticht, von denen der Zuckerhut (394 m) und der Corcovado (704 m) mit seiner 38 m hohen Christusfigur die bekanntesten sind.

Zum Schluss der Reise meint es der Veranstalter noch mal richtig gut mit uns, wir übernachten im Stadtteil Copacabana in einem luxuriösen Hotel, etwa 650 m vom berühmten Strand entfernt. Warum unser großzügiges Appartement sogar über eine Sauna verfügt? Wir wissen es nicht, denn im Sommer bräuchte man eigentlich nur die Fenster aufzumachen…

 

TAG 18

MI 25.04.2018

 

Um 08.00 Uhr Aufbruch zur geführten halbtägigen Stadtbesichtigung mit unserem Bus.

Rio de Janeiro ist heute die zweitgrößte Stadt Brasiliens. 1680 wurde die Ansiedlung Hauptstadt der südlichen Region Brasiliens und damit zu einem wichtigen portugiesischen Stützpunkt. Nachdem 1822 die endgültige Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal ausgerufen wurde, blieb die Stadt bis 1960 Hauptstadt des Landes, bis die Funktion an Brasilia abgegeben wurde. Rio pflegt eine Partnerschaft mit Köln.

Die Namensgebung („Januarfluss“) erfolgte im Übrigen aufgrund eines geografischen Irrtums, der Ort befindet sich nicht an einer Flussmündung, sondern an einer ausgedehnten Meeresbucht.

 

Heute leben im Stadtgebiet ca. 6,5 Mio. Menschen, wenn man die umgrenzenden Gebiete mit dazu nimmt, kommt man auf etwa 12 Mio. Einwohner, die man Cariocas nennt.
Trotz dieser Größe ist der ÖPNV eher unterentwickelt. 1859 wurde die erste Pferde-Straßenbahn eingeweiht, 1892 folgte die elektrische Variante. Das sich rasch entwickelnde umfangreiche Liniennetz wurde – wie vielerorts – 1960 zugunsten des Auto-Individualverkehrs fast vollständig stillgelegt. Bis vor kurzem gab es nur mehr eine 4 km lange Rest-Strecke der historischen Straßenbahn Bonde, inzwischen beginnt man aber wieder mit dem kompletten Neubau von Strecken, auf denen hochmoderne Triebwagen verkehren. Es gibt dabei keine Oberleitung, der Strom wird anscheinend aus einer Mittelschiene entnommen, - wie das wohl sicherheitstechnisch funktioniert?
Von 1979 bis heute gibt es nur drei U-Bahnlinien, was in Anbetracht der Einwohnerzahl ungewöhnlich wenig ist. So wird der öffentliche Nahverkehr vorwiegend durch ein 800 (!) Linien umfassendes Busnetz gewährleistet.

Unser erster Zwischenstopp führt uns zum wohl bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, dem Zuckerhut. Zwei Seilbahnsektionen führen auf den Gipfel, an der Mittelstation auf einem vorgelagerten Hügel kann man vorher noch die bisherigen Gondelmodelle bewundern oder einen Hubschrauber-Rundflug buchen. Dann ist man ganz oben, und wenn das Wetter mitspielt, kann man einen Ausblick genießen, der seinesgleichen sucht in der Welt (Bilder 1- 4).

Weiter geht es durch das Zentrum, das wir aber nur vom Bus aus erleben. Ein kurzer Zwischenstopp erfolgt an dem wohl umstrittensten Gebäude der Stadt, der Catedral Metropolitana mit ihrer kegelförmigen Betonarchitektur, die eher an den Kühlturm eines Kraftwerkes erinnert (Bild 5; Bild 6 zeigt die Spiegelung im Haus gegenüber).

Das in aller Welt bekannteste Festival ist natürlich der jährliche Karneval, dessen Höhepunkt die Parade der Samba-Schulen darstellt. Deshalb darf natürlich ein kurzer Besuch an der mit den bekannten Tribünen gesäumten „Prozessionsstraße“ nicht fehlen, die aber im Rest des Jahres sehr steril wirkt. Man kann sich Kostüme ausleihen und sich dann gegenseitig fotografieren, was bei vielen einen Heiterkeitsanfall auslöst (Bilder 7 & 8).

Mehr Programm gibt es leider nicht, und für einen fast dreitägigen Aufenthalt hier in der Stadt zum Abschluss der Reise erscheint vielen in der Gruppe das Angebot einer nur halbtägigen inkludierten Besichtigung doch als recht mager.

Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und viele nutzen die Gelegenheit, nun endlich den berühmten Strand Copacabana kennen zu lernen, natürlich unter der Beachtung der gelernten Sicherheitsmaßnahmen. Auch unter der Woche ist viel los, das Meer kracht mit großer Welle an den Strand, was Wagemutige nicht vom Baden abhält, und mancher Mann ist sich sicher, dass er im Fernsehen schon interessantere Einblicke in die modischen Extravaganzen der Damenwelt gesehen hat. Oder das Gegenteil ist der Fall: Nicht jeder Po wird schöner, wenn man ihn sieht.
Gut, man muss es einmal erlebt haben, auch wenn die 10-sekündlich auftauchenden Strandverkäufer nerven.

 

 

TAG 19

DO 26.04.2018

Dieser Tag ist eigentlich zur freien Verfügung, doch die meisten haben das halbtägige Zusatzprogramm gebucht, das uns zum Corcovado mit der weltbekannten Christusstatue hinaufführen soll. Wobei es schade ist, dass diese zweite Hauptsehenswürdigkeit der Stadt nicht im normalen Reisepreis enthalten ist. Nach kurzer Busfahrt erreichen wir die Talstation der Zahnradbahn, wir sind sehr früh unterwegs und angesichts des dichten Nebels, der noch alles umhüllt, sind wir sehr gespannt, wie sich die Sache entwickelt. Auch während der 20-minütigen Fahrt ändert sich am Wetter nichts und ganz oben angekommen stehen alle Besucher erstmal ratlos auf der Plattform und dürfen konstatieren, dass der Gipfel des Hügels eigentlich sehr hässlich ist. Gut, der Endbahnhof muss sein, doch die Silo ähnlichen Aufzugsschächte, die Rolltreppen und weitere Infrastruktur sind mit wenig glücklicher Hand errichtet worden. Doch dann wird es spannend und es folgt eine fast filmreife Inszenierung. Langsam lichtet sich der Nebel, unter einem allgemeinen Aufschrei zerfällt die weiße Wand und die Statue leuchtet vor blauem Himmel. Es folgen gefühlte zwei Millionen Selfies oder der Partner hilft beim Foto, während man mit ausgebreiteten Armen Jesus spielt.

Zurück zum Hotel geht die Fahrt wieder an den wohlklingenden Stränden entlang. Der Massentourismus hier hat allerdings das Gesicht der Stadt verändert: die attraktiven, strandnahen Gebiete wurden mit unzähligen Hotels und sonstiger touristischer Infrastruktur zur Flaniermeile ausgebaut, während die Stadtteile im Landesinnern mehr und mehr zu verslumen drohen und teils unkontrollierbare Favelas entstehen. Aber auch direkt an der Küstenlinie sieht man immer wieder die gescheiterten Existenzen (Bild 10).

 

 

TAG 20/21

FR 27.04.2018 - SA 28.04.2018

Bis zum Nachmittag haben wir also nochmals frei, von der örtlichen Agentur werden aber verschiedene weitere (kostenpflichtige) Angebote unterbreitet, und ein paar von uns entscheiden sich für eine zweistündige Fahrt durch die Bucht zwischen Rio und dem Nachbarort Niteroi (ca. 45 €). Es wird neben Zuckerhut und Corcovaro das eindrucksvollste Erlebnis der Stadtbesichtigung werden (von Stadtinneren haben wir ja leider wenig gesehen!), also eine wunderbare Erfahrung, die eigentlich keiner versäumen sollte. Reiseführerin Nummer 9 holt uns ab und nach kurzer Fahrt erreichen wir den Luxusyacht gesäumten Hafen. Auf einem Dschunken ähnlichen Holzboot geht es zunächst nordwärts an der faszinierenden Skyline vorbei, wo sich immer wieder tolle Einzelblicke auftun, bis wir ein Stück der 17 (!) km langen Ponte Presidente Costa e Silva folgen, und uns dann in Sichtweite von Niteroi nach Süden wenden und somit einen letzten Blick auf Zuckerhut und die auch heute wieder meist eingehüllte Christusstatue werfen können.

Einen schöneren Abschluss unserer Reise kann man sich kaum wünschen!

             

Um 01.00 Uhr schließlich müssen die Zimmer geräumt sein, ab 15.00 Uhr kämpft sich unser Busfahrer eine Stunde lang durch den beginnenden Wochenendverkehr zum internationalen Flughafen, wo wir uns vom symphatischen und redegewandten Reiseführer Nummer 8 verabschieden.

Das endgültige Ende unserer Tour ist also eingeläutet. Aber wenn schon denn schon, dann sollte es wenigstens flugs zurück nach Frankfurt gehen. Leider macht uns auch hier wieder die Reiseplanung einen Strich durch unsere Rechnung. Natürlich gibt es auch Direktflüge von hier in die Heimat, aber aus welchen Gründen auch immer müssen wir einen ursprünglich nicht geplanten Zwischenstopp in Sao Paulo akzeptieren, was wiederum stundenlanges Warten in Check in-Bereichen erfordert.

Drei Stunden später sind wir wieder in Rio, genauer gesagt einige tausend Meter direkt über dem Zentrum, was die Motivation über diesen Umweg nicht gerade steigert.

25 Stunden nach der Abfahrt von unserem Hotel in Rio endet diese Reise am Zielflughafen von Frankfurt.

 

Fazit

Die dreiwöchige Stippvisite in vier südamerikanischen Ländern war eine spannende, überaus erlebnisreiche, faszinierende, manchmal auch anstrengende Reise, die allen wohl lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Die meisten Teilnehmer hätten sich einen Besuch der schwimmenden Inseln im Titicacasee und eine deutliche längere inkludierte Stadtbesichtigung in Buenos Aires und Rio gewünscht.

Flugzeiten und Flugrouten waren zum Teil schwer nach zu vollziehen und konnten nicht von allen akzeptiert werden. Statistisch gesehen war es so, dass wir von den 21 Reisetagen über drei Tage lang entweder im Flugzeug gesessen sind oder in den Wartezonen der Check in-Bereiche verbracht haben, die Zeiten für Hin- und Rücktransport zu oder von den Flughäfen nicht einmal eingerechnet.

 

 

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