Flagge Mosambik

MOSAMBIK

Route 01

© K. Friedl - WWW.OFFROAD-REISEN.COM - Stand: 06.03.2012

Komatipoort (RSA) - Maputo - Marracuene - Manhica - Macia - Praia do Bilene - Xai Xai - Praia do Xai Xai


Grundsätzliches:

Zwischen Komatipoort und  Maputo wird eine Straßengebühr erhoben. Es handelt sich dabei um dieselbe Betreiberfirma wie in Südafrika. Man kann in Rand, US-Dollar und natürlich einheimischer Währung bezahlen (allerdings nur bar).
Auf der ganzen Strecke permanent Polizeikontrollen in sehr unterschiedlicher Ausprägung (siehe unten), halten Sie sich grundsätzlich an alle erdenklichen Verkehrsregeln!
Landschaftlich dürfen Sie sich auf diesem Streckenabschnitt nicht allzu viel erwarten.

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Die GPS-Daten werden im Format xx° mm,mmm (WGS84) dargestellt.

Code

GPS ( S / E )

Beschreibung

Erläuterungen / Fotos

MB-0101

25° 26,552
31° 59,158

Lebombo / Grenze

Die Ausreiseformalitäten auf südafrikanischer Seite verlaufen - wie normalerweise gewohnt - zügig und korrekt.
Wer mit Carnet ausreist, muss dieses abstempeln lassen, da die Zollunion hier endet.
 


Zu den Grenzformalitäten auf mosambikanischer Seite:

Noch bevor man zu den eigentlichen Zollformalitäten kommt, wird man schon von verschiedenen, heftig gestikulierenden "Fängern" auf einen Parkplatz gelost, entlang dessen sich verschiedene "Buden" reihen. Es handelt sich hierbei um verschiedene Versicherungsagenturen und es ist natürlich egal, welche man nimmt. Für ausländische Fahrzeuge besteht Versicherungspflicht. Diese kostet für einen Monat etwa 150 Rand. Die Abwicklung verläuft ordnungsgemäß.
Gleichzeitig aber versuchen andere fleißige Helfer, auch die weiteren Grenzformalitäten in die Hand zu nehmen und man sollte sich rechtzeitig entscheiden, wie viel weitere Hilfe man annehmen will und ggf. auf jeden Fall vorher die Höhe der "Servicegebühr" ausmachen.
Auch wenn man das notwendige Visum vor Ort erhält, empfehlen wir die Visumserteilung bereits in Deutschland, das erspart einem zumindest einen Schritt auf der Einreiseprozedur.
Viel diskutiert wird die Frage der Gelbfieberimpfung. Offiziell ist sie bei der Einreise aus RSA nicht notwenig, doch es soll immer wieder Fälle geben, in denen Grenzbeamten diese Regelung nicht akzeptieren (wollen) und man zwangsgeimpft wird. Auch das Honorarkonsulat in München erteilte uns eine dementsprechende Auskunft.
In unserem Fall hat sich aber niemand für die Impfpässe interessiert.
Bei unserem vorhandenem Visum war die Polizeikontrolle sofort erledigt. Allerdings wollte der Beamte unbedingt wissen, in welchem Hotel wir gebucht haben. Bei der Visumsbeantragung seinerzeit in München mussten wir sogar die Buchungsbestätigung vorlegen!
Nun ist es so: Wer nicht gleich zu den Stränden  nördlich der Hauptstadt weiterfährt, wird vor dem Problem einer Übernachtungsmöglichkeit in Maputo stehen. Da es keinen Campingplatz gibt, wird nur eh nur ein Hotel in Frage kommen.
Die Zollabwicklung war in unserem Fall nur sehr oberflächlich (kurzer Blick in unsere Kabine).
Wer mit dem eigenen Fahrzeug einreist, braucht offiziell kein Carnet in Mosambik. Nachdem aber klar ist, dass man vorher in der RSA eines gebraucht hatte, wird erwartet, dass man dieses vorlegt und abstempeln lässt. Dies ist nun auch kein Nachteil, da ein Mosambikaufenthalt ja oft auch unter dem Aspekt des Carnetwechsels steht, und mit dem Eingangsstempel aus Mosambik eindeutig bewiesen ist, dass man die Zollunion verlassen hat.
Unbedingt notwendig ist in Mosambik der Internationale Führerschein! Er wurde bei uns etliche Male kontrolliert, auch wenn man nicht den Eindruck bekommt, die Beamten würden sich damit auskennen.
Wichtig auch die Mitnahme von einer Warnweste und von 2(!) Warndreiecken, die aber einer mosambikschen Norm entsprechen müssen (ein Ausrufezeichen in der Mitte), und erst am Straßenrand von Maputo zu erwerben sind, wo es schon zu spät sein kann (s. u.). Klar, dass die einheimischen Fahrer so etwas meist nicht haben, und weiterhin wie üblich nur Zweige auf die Straße legen (sie werden vermutlich auch nicht zur Rechenschaft gezogen.)
Im Gegensatz zu vielen Grenzübergängen der Zollunion befindet sich hier direkt im Zollgebäude ein Bankautomat, aus dem man mit der Kreditkarte einheimische Währung beziehen kann (Maximum derzeit 10.000 MT), man wird sie vielleicht sehr schnell brauchen (siehe unten).

Hinweis für die Rückreise:
Die Ausreise aus Mozambik ist völlig unkompliziert. Egal wie und mit was für einer Art Fahrzeug man ausreist, Abstempeln des Reisepasses, fertig!
 

Eine gute Teerstraße führt von der Grenzstation zunächst genau nach Süden (der Verlauf ist in der RKH-Karte ziemlich falsch dargestellt!).
Die ersten Kilometer gibt es eine Begrenzung auf 60 km/ h. Halten Sie sich dran! Bereits nach wenigen hundert Metern erfolgt die erste Radarmessung! Kurz darauf die erste Polizeikontrolle, die zunächst noch freundlich und entspannt abläuft.
 

MB-0102

25° 38,674
32° 13,084

ZP

Mautstelle (derzeit 95 MT)
 

MB-0103

25° 39,696
32° 14,682

Abzweig Moamba

Kurz darauf 2. Polizeikontrolle.
Obwohl wir erst 30 Minuten im Land sind, erwischen wir einen jener widerlichen, korrupten Beamten, die es angeblich nicht mehr geben soll.
Der erfindet zunächst eine neue Verkehrsregel ("auf den Rücksitzen darf nichts herumliegen") und macht dann keinen Hehl daraus, dass er sich nun ein Bestechungsgeld erwartet. Die Zahlen schwanken je nach Währung umgerechnet zwischen 30 und 50 EUR (die Umrechnungskurse waren jetzt nicht gerade sein Spezialthema). Auch ein viertelstündiges Palaver in jede Richtung (zwischen Fordern, Scherzen und Bitten) half uns nichts, da wir nach Herausgabe der aller Papiere (wir wissen nun, das man dies nicht tun sollte) eindeutig in der schlechteren Position waren.
Die Situation war uns bisher in 38 Reisejahren nicht passiert und machte uns einen wohlwollenden Einstieg in das Land ausgesprochen schwer.
 

MB-0104

25° 57,230
32° 27,620

Maputo - Ost /
EN2

links abbiegen.
 

MB-0105

25° 55,849
32° 30,940

Maputo /
Mautstelle

Mautstelle (derzeit 17,50 MT
 

MB-0106

25° 56,629
32° 32,471

Maputo - Nord

Bezüglich der Stadtbesichtigung von Maputo siehe die Bemerkungen unten!

Es dauert fast 13 km, bis man die Randgebiete von Maputo durchquert hat. Links und rechts der dicht befahrenen EN1 Kilometer lange Märkte und Verkaufsstände, um die sich Massen von Menschen scharen.

3. Polizeikontrolle, diesmal das ganze Programm: Pass, Fahrzeugpapiere, Versicherung, Warnweste, Warndreieck.
Nicht viel später die 4. Polizeikontrolle.

Das generelle Problem der ganzen Strecke ist, dass vor Orten die Geschwindigkeit zwar meist auf 60 Km/h reduziert wird, es aber - zumindest bis Xai Xai - sehr oft keine Aufhebungsschilder gibt, so dass man nie weiß, wann man wieder Gas geben kann, ohne 1 km später wegen Geschwindigkeitsübertretung Probleme zu kriegen.
 

MB-0107

25° 44,316
32° 40,375

Marracuene

Bescheidener Ort rechts neben der Straße.
5. Polizeikontrolle
Etwa 15 km weiter nördlich Lodge und Campsite Casa Lisa (Siehe Camping-Info).
 

MB-0108

25° 29,643
32° 39,177

Maluala

trauriger Ort, halb verlassen, viele Bauruinen.
6. Polizeikontrolle
 


MB-0109

25° 24,336
32° 48,303

Manhica

Im Verhältnis zu den sonstigen bisherigen Ort wirkt Manhica einigermaßen gepflegt und modern. Alle Versorgungsmöglichkeiten.
 

MB-0110

25° 15,460
32° 52,258

Palmeira

Kleiner Ort, Tankstelle, überschaubare Versorgung.
Landschaftlich bietet die Strecke bis Macia keine Besonderheiten. Ab und zu kleinere Maisfelder, vielfach scheint der Boden auch ungenutzt.
Am Straßenrand werden Holzkohle, Brennholz, Nüsse und Honig angeboten.
 

MB-0111

25° 04,328
32° 52,031

Abzweig 204

Im 8 km entfernten Xinavane gibt es eine Bank.
Die Straße wendet sich wieder nach Osten und durchquert auf einem Damm das breite Schwemmland des Rio Incomati.
7. Polizeikontrolle:
 

MB-0112

25° 01,625
33° 05,779

Macia

Geschäftiger Ort mit allen Versorgungsmöglichkeiten. In der Ortsmitte (ausgeschildert) biegt der 31 km lange Abstecher an den Strand Praia do Bilene ab.
Wer sich vorher noch versorgen will, kann dies im großen, modernen Shoprite direkt am Abzweig tun. Eine seltsame Situation: Wir sind allein im Supermarkt (ist den Einheimischen sicher zu teuer), in jedem Gang passt ein anderer Sicherheitsposten auf die Regale auf und an der Kasse achtet eine weitere Sicherheitskraft darauf, dass auch jede Ware eingetippt wird.
 

 

MB-0112a

25° 16,612
33° 15,076

Praia do Bilene

Eine Oase nach dem Stress der bisherigen Reise!
Am Ende der Stichstraße ein Kreisverkehr, von dort führen drei parallele Wege zur Strandpromenade hinunter. Dahinter ein Kilometer langer herrlicher Sandstrand entlang der Lagune. Diese macht das Baden wesentlich sicherer, allerdings ist auch das Wasser deutlich wärmer.
Am östlichen Ende ein gepflegter Campingplatz

Zurück nach Macia.
 

MB-0113

24° 56,038
33° 21,584

Chissano

Unbedeutender Ort, 8. Polizeiposten (Radar)
Wir durchqueren ein breites, durch den Limpopo gebildetes Schwemmland. Kurz vor Xai Xai wird der breite Strom selbst mit einer Brücke überquert. In westlicher Richtung ist sie gebührenpflichtig.
 

MB-0114

25° 03,358
33° 40,262

Xai Xai

Mittelgroßer Ort mit allen Versorgungsmöglichkeiten.
 

MB-0114a

25° 06,829
33° 43,738

Praia do Xai Xai

Ein gutes Stück weiter östlich vom Stadtzentrums biegt die Stichstraße zum Praia do Xai Xai ab (gegenüber vom Internet-Cafe, nun auch ausgeschildert).
Nach etwa 5 km endet die Stichstraße auch hier wieder bei einem Kreisverkehr. Nach beiden Richtungen führt entlang des Strandes eine teilweise raue sandige Piste, auf der man zahlreiche Lodges und sonstige Unterkünfte erreichen kann.
 

 


Maputo

Zunächst müssen wir der Fairness halber festhalten, dass wir die Stadt an einem grauen Sonntagnachmittag besucht haben, an dem das eh schon triste Stadtbild noch ärmlicher herübergekommen ist, und dass zweitens vielleicht auch deshalb weitaus weniger Leute unterwegs waren, was bei uns vielleicht das Problem war (s. u.). Des weiteren war die Stadt etwa 2 Wochen vorher von Sintflut artigen Regenfällen heimgesucht worden, die angeblich einige Verwüstungen erzeugten.
Doch auch dies ändert wenig an unserer Gesamteinschätzung.
Große Rätsel wirft für uns die Ortsbeschreibung von Herrn Vachal im Reiseführer Reisen in Mosambik (Hupe Verlag, 7. Auflage 2010) auf.
Wir können uns nicht erinnern, jemals eine solche Divergenz zwischen einer geradezu euphorischen Beschreibung und der vorhandenen Wirklichkeit erfahren zu haben. Wir wissen nicht, ob wir von zwei verschiedenen Städten reden, oder was ihn sonst geritten haben könnte, eine so abwegige Ortsbeschreibung zu liefern.
Also: Der Innenbereich der Stadt ist geprägt von einem Konglomerat an wild durcheinander gebauten Wohnblöcken in einem überwiegend grauenvollen Erhaltungszustand. Dazwischen riesige Bauruinen und Abbruchhäuser. Auch die wenigen - und sind nur wenige - Bauwerke, die vor längst vergangener Zeit mal einen gewissen Charme hatten (manche in der Art des Bauhausstils), sind so heruntergewirtschaftet, dass sie sich von der Restbebauung kaum abheben (siehe 1. Bildreihe)
O. K., es gibt diese breiten Straßen und Plätze, von denen Vachal so schwärmt, doch diese und die wenigen Parkflächen waren bei unserem Besuch vielfach verdreckt und zugemüllt, was mit Sicherheit nichts mit den Regenfällen zu hatte. In einem Müllfeld verrichtete eine Frau mitten in der Stadt ihre Notdurft.
Von den angeblich netten Cafes und Restaurant haben wir kein einziges gesehen.
Wir hatten vor, den beschriebenen "Altstadtspaziergang" durchzuführen, haben ihn aber bald wieder abbrechen müssen:
In der R. Cons. Pedroso wurden wir (am helllichten Tag) plötzlich von drei jungen Männern verfolgt, die immer näher kamen, uns dann umzingelten und schließlich begannen, uns anzufassen und zwar in einer Art, dass wir dies als Versuch eines Überfall einstufen. Nur durch heftiges Schreien und Gestikulieren unsererseits ließen sie schließlich von uns ab.
Dies war die erste diesbezügliche Erfahrung in 38 Reisejahren! Für eine weitere Stadtbesichtigung fehlte uns die Motivation.
 

Die wenigen Sehenswürdigkeiten:

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